Vorsorge durch die Hebamme

"Das Hebammen-Vorsorge-Modell basiert auf der Tatsache, dass Schwangerschaft und Geburt völlig normale Ereignisse im Leben sind.

Zu dieser Vorsorge gehören: die Berücksichtigung des körperlichen und psychischen Wohlergehens und der sozialen Umstände der Schwangeren; eine individuelle Schwangerenberatung und Geburtsvorbereitung; die ständige Anwesenheit und Mithilfe der Hebamme während der Wehen und der Entbindung sowie die Nachsorge; die Vermeidung technologischer Eingriffe und die Diagnosestellung und Überweisung der Frauen, die ärztliche Geburtshilfe brauchen.

Die Anwendung dieser frauenzentrierten Hebammenhilfe hat die Rate der Verletzungen, Geburtstraumata und Kaiserschnittentbindungen nachweislich gesenkt."

(Quelle: The Midwifery Task Force)

Was unterscheidet die Hebammen-Vorsorge von der frauenärztlichen Vorsorge in der Schwangerschaft?

  • Hebammen bedienen kein bildgebendes Ultraschall-Gerät, die sonst üblichen medizinischen Parameter wie Blutdruck, Urin-Status, Wachstum von Kind und Gebärmutter, Lage des Kindes in der Gebärmutter, Blut-Werte, Abstriche etc... werden von Hebammen entsprechenden den Mutterschaftsrichtlinien erhoben.
  • Hebammen-Vorsorge bedeutet Zeit für die werdende Familie. Hebammen haben ein offenes Ohr für alle Sorgen und Nöte der Frau und der Familie, die sie über einen langen und veränderungsreichen Abschnitt ihres Lebens ganzheitlich begleitet. Hier geht es darum, Kräfte zu stärken, Mut und Glück zu mehren und um das Selbstvertrauen der Frau in ihre ureigene Fähigkeit, Kinder zu gebären!
  • Hebammen wissen um die untrennbare Einheit von Körper, Geist und Seele sowie der Einheit zwischen Mutter und Kind. Die Gefühle der Schwangeren haben einen Einfluss auf ihr Kind. Darum ist es in der Vorsorge durch eine Hebamme unverzichtbar, die emotionalen Bedürfnisse der Frau zu erspüren und ihren Weg zur Erfüllung zu unterstützen.
  • Ernährungsberatung spielt eine wichtige Rolle in der Vorsorge durch die Hebamme: eine gesunde Ernährung der Schwangeren ist die beste Vorbeugung gegen die wichtigsten Schwangerschaftskomplikationen.
  • Hebammen kennen keine künstlichen, zeitlichen Begrenzungen in physiologischen Prozessen. Das Wohlbefinden von Mutter und Kind steht stets an erster Stelle! So ist es für uns genauso „normal“ in der 36+0ten SSW zu gebären wie nach über 42 Wochen Schwangerschaft – gesetzt den Fall, es geht den Beteiligten gut damit. Es ist für uns genauso „normal“, nach beispielsweise drei wie nach 36Stunen Wehen ein Kind zur Welt zu bringen – Mutter und Kind haben ihren eigenen, individuellen Rhythmus!
  • Im Einsatz von Medikamenten gehen Hebammen sehr zurückhaltend und akribisch abwägend vor. Viele sogenannte Alternaive Heilmethoden wie Homöopathie und Akupunktur, Phytotherapie, Osteopathie und Seel-Sorge kommen zum Einsatz.

Fundierte Forschungsergebnisse belegen, dass bei Anwendung dieses Hebammen-Vorsorge-Modells zwischen 85 und 95% der Frauen ihre Kinder spontan ohne chirurgische oder instrumentelle Hilfe zur Welt bringen.